Das Überraschungstreppchen.

Eigentlich wollte ich ja nicht so schnell wieder zu einem weiteren Canicross-Wettkampf fahren. 

Nicht, dass unsere erste Teilnahme keinen Spaß gemacht hätte - ganz im Gegenteil! ;-) Aber mein innerer Ehrgeiz-Kasper hatte sich das eher so gedacht, dass wir jetzt schön brav den Trainingsplan von unserem Trainer durcharbeiten, um uns dann am Schluss gestählt und stark wieder der Konkurrenz zu stellen. Dachte er sich so, der Kasper... 

Da kam ihm aber flugs der Dinkelloop in Losser (NL) in die Quere. 
Ich hatte mir bereits Videos und Fotos vom vergangenen Jahr angesehen - und wusste, dass es bei dieser Veranstaltung für alle Canicrosser Gruppenstarts anstelle von Einzelstarts geben wird. Da Hannahs Laufmotivation ja bekannterweise mit der Anzahl der mitlaufenden Hunde innerhalb unserer Sichtweite steigt, wollte ich gerne mal ausprobieren, wie sich so ein Gruppenstart auf sie auswirkt. 
Und so habe ich uns also wieder per Online-Einschreibung für die CaniRun-Distanz gemeldet - mehr schaffen wir einfach noch nicht.  

Bildquelle: Canicross Twente (Gans hartelijk dank voor de schonen fotos!)
Hannah und ich sind diesmal ohne R unterwegs gewesen - der war selber auf einer anderen Sportveranstaltung eingespannt. Vor Ort haben wir aber unsere Freunde von canicross-outdoorsports getroffen - und waren somit nicht allein, sondern in bester Gesellschaft. :-)
An dem vom AV Iphitos ausgerichteten Wettkampf konnten sowohl Crossläufer ohne Hund, als auch Canicrosser teilnehmen. Da die Veranstaltung schon seit mehreren Jahren stattfindet, waren die Besucherzahlen spürbar höher als in Venlo. Aber es war dennoch nicht überlaufen. Diesmal mussten die Hunde eine eher sporadische Anschauung durch den Tierarzt durchlaufen, bevor wir unsere Startnummern abholen durften. Es war den ganzen Tag über wirklich windig. Und die Sonne wollte diesmal auch nicht wirklich für uns arbeiten. Dementsprechend kühl und ungemütlich waren die klimatischen Bedingungen. Trotzdem herrschte um "het Zandhuis" eine schöne Atmosphäre. Vor allem konnte aber die coole Cross-Strecke, die es zu laufen galt, bei mir punkten. Start- und Zielbereich lagen im tiefen Sand und es gab auch zwischendurch ein paar An- und Abstiege zu bewältigen. Nichts allzu Wildes - aber in den Kilometerzeiten schlägt sich so ein Gelände ja dann doch irgendwie nieder. Meine Pulsuhr spricht von einer Durchschnitts-Pace von 5:42 Min./km.
Hannah hat anfangs ganz prima gezogen und wir sind sehr gut durch den ersten, sandigen Anstieg hindurchgekommen. Im zweiten Kilometer ist dann aber irgendwie die Luft raus gewesen. Wir haben uns mit einer Niederländerin und ihrem Hund ein Wechselspiel geliefert - mal haben wir sie überholt, dann hat sie uns wieder überholt. Das hat Hannah am Laufen gehalten. Auf den letzten 100m hat die Läuferin dann aber nochmal einen echten Turbo gezündet und ist uns vor der letzten Kurve klar davongerannt.
Hannah hat dann die letzte Steigung nochmal richtig schön Gas gegeben - nach dem kleinen Wurzelpfad-Anstieg kamen wir allerdings sofort auf die weitläufige Lichtung mit dem Zieleinlauf mitten im Sandfeld... Überall Hunde und Menschen, es gab ein Stück lang keine Seitenabsperrung und Hannah konnte keine eindeutige Duftspur mehr erkennen, die ihr den weiteren Weg gezeigt hätte. Links von uns fingen zwei Hunde an, sie anzubellen. Ich habe gemerkt, dass sie am Liebsten stehengeblieben wäre, um die Situation erstmal einzuschätzen. Aber sie ist tapfer weitergelaufen - wenn auch völlig ohne Zug. Kurz vor´m Ziel hat sie sich dann noch zu ein paar Galoppsprüngen überreden lassen. Und ein Mitglied des Organisationsteams hat uns dann beim Überqueren der Ziellinie einen Apfel und einen Hundekeks überreicht. :-)

Völlig überraschend hat es dann am Ende irgendwie für den 2. Platz gereicht! Ja, ich hab auch Bauklötze gestaunt... Aber hey, gar nicht groß hinterfragen. Einfach genießen. ;-)

Und um hier nicht immer nur mit den besonders schönen Fotos anzutanzen, sondern auch die Realität zu zeigen: Hannah beim Zieleinlauf. Null Spannung auf der Jöringleine. ;-) Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.  

Fazit: Gruppenstarts sind für die Startphase eines Rennens toll! Aber man verausgabt sich bei solch einem Start auch schnell und riskiert, seine Kraftreserven zu früh rausgehauen zu haben.
Gelohnt hat sich die Teilnahme allemal - alleine schon, weil ich wieder einen schönen Tag mit meinen lieben Canicross-Leuten verbringen konnte. :-)

Wenn ich mir die Fotos von mir beim Laufen so ansehe, dann muss ich unter anderem noch besser darauf achten, meine Arme in Anspannung zu bringen, damit sie mir in meiner Vorwärtsbewegung helfen. Ich bin wirklich gespannt, ob ich es schaffe meinen Laufstil angemessen zu verbessern.

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