Wenn die Rookies nach Belgien zum Canicross-Grandprix fahren...

Die schönsten Neuigkeiten sind, dass R, Hannah und ich für das laufende Jahr tatsächlich noch ins Team unseres Canicross-Trainers aufgenommen wurden! Nachwuchsabteilung. Damit hatte ich absolut gar nicht gerechnet und die Überraschung und die Freude waren entsprechend groß. Das spornt mich persönlich nochmal mehr an, ordentlich im Training zu bleiben - und dem Vertrauensvorschuss von unserem Trainer auch wirklich gerecht zu werden. Auf diesem Weg möchte ich dir, Ingo, auch noch mal meinen besonderen Dank aussprechen, weil du uns so sehr unterstützt und uns zur Seite stehst!

Und eine weitere Neuigkeit ist, dass wir so wunderbar übermütig waren und einen Tag bei der Triple A Series bzw. dem CC Grand Prix AAA, mitgelaufen sind. :-D Der Auftakt der Serie fand in Spa, also in Belgien, statt und wir sind gemeinsam mit vielen lieben Freunden von unserem canicross outdoorsports-Lauftreff samt Mannschaftswagen dort angerückt.

Da Hannah in der Nacht vor dem Wettkampf nur wenig geschlafen hat, denn wir hatten zum ersten Mal seit ihrem Einzug bei uns Gäste zum Übernachten da, war sie von Vornherein nicht besonders fit.
Und zudem war ich ja diesmal eben nicht mit dem eigenen Auto vor Ort - Hannah ist also fast die ganze Zeit, von der Startnummervergabe morgens bis zum spät angesetzten Kurzdistanz-Start (2,6km) um 16 Uhr, an der Führleine bei mir gewesen und musste regelmäßig durch den Trubel der vielen Menschen und Hunde laufen.
All diese Eindrücke haben sie lange bevor wir starten mussten nochmal zusätzlich erschöpft.

Minipause im Mannschaftswagen. Kurz vor dem Start übermannt Hannah die Müdigkeit.
Noch wenige Sekunden bis zum Start... Der Mann in der roten Jacke ist Jean-Pierre Talbot, der Veranstalter des Rennens - und ehemaliger Tim-Darsteller aus dem Originalfilm "Tim und Struppi". Fotografin: Manuela Jansen.

Die Einzelstarts fanden im 30 Sekundentakt statt - und der Start selbst lag direkt am Anfang einer langgezogenen Steigung. Das hat es uns nochmal ein bisschen schwerer gemacht, in Schwung zu kommen.
Ich hab mich während des gesamten Laufs diesmal richtig fit und leistungsbereit gefühlt. Aber Hannah ist bereits gestartet ohne Zug auf die Jöringleine zu bringen. Und so haben wir für den ersten Kilometer etwas mehr als 7 Minuten gebraucht, eine Zeit die ich schon lange nicht mehr gesehen hab. Im zweiten Kilometer haben wir dann aber eine Pace von 5:05 geschafft. Das ist auch keine Glanzleistung, vor allem wenn man berücksichtigt, dass es hauptsächlich bergab ging - aber für einen erschöpften Hund ist es eine tapfere Rundenzeit, finde ich. Sie hat auf meine Anfeuerungsrufe reagiert und nochmal versucht für mich zu arbeiten. Mehr kann man sich von seinem Hund doch nicht wünschen. Hilfreich war hier auch, dass ein weiteres Team keine 10m vor uns konstant in unserem Tempo gelaufen ist. Das hat Hannah zusätzlich ein bisschen vorwärts gezogen.
Im Nachhinein hätte ich wohl besser auf unseren Trainer hören sollen - er hatte vorgeschlagen, dass ich am Sonntag mitkommen soll. Da gab es einen Massenstart. Und das Rennen in der Meute motiviert Hannah ja immer besonders. Zudem hätte sie ihre Müdigkeit dann bereits am Samstag ausschlafen können. Na ja, hinterher ist man immer schlauer.

Aber wir sind ins Ziel gekommen. Immerhin. Sogar mit einem Lächeln. :-)

Fotografin: Manuela Jansen

Die Strecke verlief über sehr steinigen Boden und man ist fast ausschließlich in Steigung oder im Gefälle gelaufen. Es gab ein paar rutschige Stellen mit Matsch und/oder Laub. Zweimal musste man einen Bachlauf überqueren, was mir persönlich viel Spaß gemacht hat - auch wenn´s nasse Füße gab. :-) Ein paar Hunde haben ihre Pfoten auf der Strecke verletzt und ich habe mehrere blutige Läuferbeine gesehen. Vielleicht war es also gar nicht so schlecht, dass Hannah kein höheres Tempo gegangen ist. Ich laufe ja schließlich aktuell in ganz normalen Laufschuhen und spare noch auf Trailrunningschuhe mit starker Profilsohle.

Die Anmeldung war im Übrigen ein Alptraum. Meldeunterlagen ausfüllen, Hunde beim Tierarzt vorstellen, Kasse - das alles hat in einem schlauchförmigen Gebäude stattgefunden. Der Lärmpegel war kaum auszuhalten und einige Hunde sind, während wir in der Warteschlange für den Tierarzt standen, auf einmal panisch geworden. Hannah war auch kurz davor in Panik auszubrechen, obwohl (hm, oder vielleicht gerade weil) sie lautes Bellen aus ihrer Tierheimzeit durchaus kennt.
Die Organisation hätte hier besser sein können. Den Tierarzt nach Draußen zu verlagern wäre wahrscheinlich schon sehr hilfreich gewesen.

Aber insgesamt war es ein sehr lehrreicher und guter Tag. Und allein die Topläufer einmal live und in Aktion zu sehen war super. Ich habe auch die Erfahrung mitgenommen, dass ich nicht mehr zu einem Wettkampf fahren werde, ohne einen gesicherten und ruhigen Rückzugsort für den Hund garantieren zu können. Nichts geht für Hannah über den gewohnten und geliebten Kofferraum unseres Autos.

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