Introducing Frau Miez.

Nachtrag: Nachdem unser Kater im Oktober 2020 gestorben ist, ist unsere Lilu ihm nur wenige Wochen später ganz unerwartet gefolgt. Wir leben seitdem ohne Katzen. Niemand könnte die Zwei ersetzen. Nachdem unser kleiner Kater fest in unsere Familie aufgenommen wurde und wir uns durch diverse Massen an Katzen-Sachbüchern gelesen hatten, waren wir uns nach wenigen Wochen einig, dass wir unmittelbar eine Gefährtin für ihn dazuholen wollten.
Diesmal durchforstete ich das Internet. Klar war, dass die Gesellschafterin ebenfalls noch recht jung - und eben ein Mädchen - sein sollte und dass der Neuzugang aus einem Tierheim oder einer Tiervermittlung stammen sollte. Alles andere ließen wir erstmal offen.
Das Internet ist so schrecklich vollgepackt mit bedürftigen Tieren, die ein neues Zuhause suchen... wir hatten im wahrsten Sinne der Worte die Qual der Wahl. Aber dann haben wir ein Foto gesehen, bei dem es direkt Klick gemacht hat:



Über die sagenhafte, braune Decke mit viel gutem Willen hinweg sehend, erinnerte uns dieses kleine Tierchen irgendwie an eine Mischung aus Fuchs und Spitzmaus. Und es ist eine der ganz spärlich gesäten roten Kätzinnen - über 90% der Katzen, die fast am ganzen Körper mit rotem Fell bedeckt sind, sind nämlich offenbar Kater. Diese Tatsache (und vor allem natürlich das kleine, freche Gesicht) hat uns fasziniert - und so haben wir der privaten Vermittlungsstelle, die über eine Stunde entfernt lag, ein paar Tage später einen Besuch abgestattet. Das Katzen-Fuchs-Spitzmaus-Mädchen hat mit ihren vielen Geschwistern zu einem Knäuel verknotet auf dem Sofa geschlafen. Als sie durch unseren Besuch wach wurde, war schnell zu erkennen, dass sie ein sehr zurückhaltender Charakter ist. Na ja... zumindest mir gegenüber. Alle anderen durften sie zaghaft streicheln - und bei mir hat sie prompt den Skeptiker-Blick aufgesetzt und sich entschieden angewidert weggedreht. Ein Kräutchen-rühr-mich-nicht-an. Ich habe infolgedessen schon beinahe mit einem ihrer verschmusten Brüderchen geliebäugelt - aber für den Mann meines Herzens war klar: "Sie mag mich. Die nehmen wir."

So kam die rote Katze in unser Leben. Und ich habe es niemals auch nur ansatzweise bereut.

Auf der Lauer in der Rolle. 13 Wochen alt.

Sie erträgt unseren verrückten Kater auch dann noch, wenn er völlig außer Kontrolle gerät - und nordet ihn dann und wann auch mal gehörig ein, wenn es notwendig wird.
Kurz nach ihrem Einzug bei uns, musste Lilu zu ihrem Leidwesen feststellen, dass der Herr des Hauses, ihr erwählter Prinz Charming, indessen leider schon vom Kater des Hauses zum engsten Kumpel gekürt worden war. Zwischen dieses Männergespann passte zugegebenermaßen von Anfang an kein Blatt Papier. Aber (gelobt sei die Anpassungsfähigkeit der Felidae!) Lilu betrachtete die Sache überraschend pragmatisch, sah urplötzlich gnädig darüber hinweg, dass ich eigentlich irgendwie widerlich war und übertrug mir feierlich die Rolle der bevorzugten Ansprechpartnerin in allen Schmuseangelegenheiten - und das hat sich bis heute, 6 Jahre später, nicht geändert. Es war wohl Liebe auf den zweiten Blick. Aber es ist eine starke Liebe. :-)

Ein Schelm.

Eine Jägerin.

Sehr selbstbestimmt. 
Oft scheu.
Manchmal vorlaut.

Harmoniebedürftig.

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